Mittwoch, 9. Dezember 2009

Deutsche Geschichte im Technischen Museum Berlin

In den Abteilungen "Schiffahrt" und "Luftfahrt" des Technischen Museums Berlin wird man mit eindrucksvollen Zeugnissen aus der Geschichte der zivilen Schiffahrt, des Seekrieges, der zivilen Luftfahrt und auch der Geschichte des Luftkrieges während des Ersten und des Zweiten Weltkrieg konfrontiert.

Es finden sich Nachbildungen der 1919 bei Scapa Flow versenkten deutschen Kriegsschifflotte. Der U-Boot-Krieg während des Zweiten Weltkrieges wird dokumentiert. Für den Ersten Weltkrieg wird sehr ausführlich der Kult um die "Fliegerasse" auf beiden Seiten der Kriegführenden dokumentiert, etwa um Manfred von Richthofen und viele andere.

Eine "Ju 52"-Verkehrsmaschine ist zu besichtigen:

Sie war die erste, vielbenutzte Linienflugmaschine der deutschen Lufthansa in den 1930er Jahren. Man erhält einen Eindruck von den ersten Frauen in der zivilen und auch militärischen Luffahrt, etwa von Elly Beinhorn und anderen.

"Flieger, grüß mir die Sonne"

Hier lernt man auch, daß das Lied "Flieger, grüß mir die Sonne" gar kein Lied der "Neuen Deutschen Welle" aus dem Jahr 1980 ist (auf der gleichen Linie wie "Hurra, hurra, die Schule brennt") - wie man das vielleicht bisher törichterweise geglaubt hatte. Sondern daß es sich um eines der populärsten Lieder von Hans Albers aus dem Jahr 1932 handelt (-->Yt. 1, 2, 3):
...
Piloten ist nichts verboten,
drum gib Vollgas und flieg’ um die Welt.
Such Dir die schönste Sternenschnuppe aus
und bring sie Deinem Mädel mit nach Haus.
...
Eine nur in Teilen erhaltene "Ju 87" ist zu besichtigen, der damals sehr bekannte, bedeutende deutsche Sturzkampfbomber:

Der militärisch erfolgreichste Flieger dieses Flugzeugtyps war der Oberst Hans-Ulrich Rudel. Das ausgestellte Wrack mußte am 2. Juli 1942 auf nordrussischem Gebiet notlanden. 1994 wurde es geborgen und gelangte über England und Neuseeland 1997 "zurück" nach Berlin. Auf ähnliche Weise kamen mehrere der ausgestellten Flugzeug-Wracks in das Technische Museum Berlin.

Ein Flugzeug des berühmten Typs "Messerschmidt Me 109" ist zu besichtigen:


Es war das wichtigste deutsche Jagdflugzeug des Zweiten Weltkrieges. Ebenso ist ein Bruchteil des wichtigsten russischen Jagdflugzeuges des Zweiten Weltkrieges, der "Iljuschin II2" zu besichtigen.

Sodann ein eindrucksvolles, riesiges Bruchteil des meistbenutzten britischen Bombers während des Zweiten Weltkrieges, eines "Lancaster", mit dem die deutschen Städte in Schutt und Asche gebombt wurden:

Erläuternd werden dazu Farbfilm-Aufnahmen des großen Brandes von Hamburg 1943 gezeigt, die einen sehr dicht an die Geschehnisse heranführen. Kinderleichen liegen auf den Straßen. Der ausgestellte Bomber war im September 1943 südlich von Berlin abgeschossen worden und in den Wünstorfer See gestürzt. Aus diesem wurde das ausgestellte, riesige Bruchteil 1997 geborgen.

Es wird eine vielbenutzte deutsche "8,8 Flak", ein Flugabwehrgeschütz, ausgestellt, mit dem viele angloamerikanische Bomber abgeschossen worden sind, und das auch im Bodenkampf zum Abschuß von Panzern benutzt wurde:

Hier im Hintergrund noch einmal das Wrackteil der 1943 abgeschossenen "Lancester". Es wird auch über die deutsche Raktenforschung in Peenemünde informiert, wo unter Wernher von Braun die V1 und die V2 entwickelt wurden.

Des Eindrucks des Unheimlichen und Grauenvollen, das von all diesen Objekten einer gar nicht so lange vergangenen Geschichte ausgeht, kann man sich nicht entziehen.

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