Mittwoch, 10. März 2010

Gelenkte Demokrat/ur in Rußland - Der Unmut wächst

Sarah Reinke von der "Gesellschaft für bedrohte Völker" schreibt viele wichtige, wesentliche Beiträge, auch auf dem Berliner Blog der GfbV. Den folgenden wollen wir einfach vollständig übernehmen, weil er uns so bedeutsam erscheint:

Starker Auftritt: Russischer Altrocker wettert gegen System Putin

Mit wem kann man Juri Schewtschuk und die Gruppe DDT in Deutschland vergleichen? Viel härter und politischer (immer gewesen) als Grönemeyer, als die Toten Hosen oder BAP, Kult seit vielen Jahren, so genannte Altrocker, die weiter einen großen Fankreis haben. DDT hat am 7. März in der Moskauer Olympiahallte ein Konzert gegeben. Vier Minuten lang hat sich Schewtschuk zwischen zwei Songs über die von Putin geprägte Politik in Russland empört. Aus dem Publikum kam lautstarkter Zuspruch.

“Das System, das in unserem Land aufgebaut wurde, ist brutal, unmenschlich und gewalttätig. Die Menschen leiden, nicht nur in den Gefängnissen und Lagern, auch in Waisenhäusern und Hospitälern. So viele Bastarde fressen sich an der Macht voll. Sie rauben uns aus, überfahren uns auf den Straßen. Niemand wird für die Verbrechen zur Rechenschaft gezogen!”

Wer einen Eindruck vom Originalausbruch Schewtschuks erhalten will, sollte sich das Video anschauen!

Zwar ist Schewtschuk als Putin-Kritiker bekannt, dieser Auftritt vor riesigem Publikum mitten in Moskau ist jedoch einmalig. Der Frontmann von DDT versucht, andere Künstler und Musiker auf seine Seite zu ziehen – mit Erfolg, manche haben sich schon angeschlossen.

Demonstrationen in vielen Orten, gefrustete Polizisten, unzufriedene Arbeiter, Märsche der Dissidenten und unangemeldete Demos – bekommt der Kreml endlich den Ärger, den er verdient? Die soziale Misere in Russland ist riesig, sie könnte sich für die Machthaber als gefährlich erweisen. So hoffen wir jedenfalls!

Bekommt der Kreml endlich den Ärger, den er verdient, und den ihm die feigen westlichen Staatsmänner und - frauen, darunter Angela Merkel und ihr Amtsvorgänger Gerhard Schröder, und mit ihnen ein großer Teil der westlichen "Intelligenzia" nicht verschafft haben? Muß es immer erst den Schwächsten der Gesellschaft so schlecht gehen, daß sie keinen anderen Ausweg mehr wissen?

- Bekanntlich hat es vor knapp einem Monat im heute von Russen bewohnten nördlichen Ostpreußen, in Königsberg, russisch Kaliningrad, ebenfalls Proteste gegen die Putin-Regierung gegeben, die die "Neue Züricher Zeitung" "Die Revolution von Kaliningrad" nannte. - Man darf einigermaßen sicher sein, daß der russische Geheimdienst diesen bürgerlichen Unmut gut kennt und im Auge hat und ihn dementsprechend wohl dosiert zuläßt und "steuert". Das wird für ihn ein "kleiner Fisch" sein.

Dennoch bemerkenswert. - Und hassenswert: Das System Putin.

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