Donnerstag, 12. September 2013

André Masson, die Jesuiten und der Spanische Bürgerkrieg

Das Gemälde "Rückkehr nach der Hinrichtung" aus dem Jahr 1937 (a, b, c) ist eine Reaktion des französischen Malers André Masson (1896 - 1987) auf Vorgänge während des Spanischen Bürgerkrieges (NRHZ).

Abb. 1: "Rückkehr nach der Hinrichtung" (1937) - André Masson (Kunsthalle Bremen)
Ganz rechts auf dem Bild ist allzu deutlich ein Jesuit abgebildet. Es wird also in diesem Gemälde Bezug genommen auf eine Hinrichtung durch das klerikal-faschistische Franco-Regime, von dem also auch unter französischen Malern allgemein bekannt war, daß hinter demselben der Jesuitenorden stand. 

Wir wollen sicher gehen, daß wir die gemalten Kopfbedeckung des Mannes ganz rechts nicht falsch interpretieren: Aber schon aus dem Jahr 1632 gibt es ein Spottblatt auf die Vertreibung der Jesuiten aus Würzburg, auf dem der abgebildete Jesuit einen mehrspitzigen Hut trägt (Payer). Auf einer österreichischen Karikatur von Jesuiten aus dem Jahr 1848 wird eine ähnliche Kopfbedeckung abgebildet (Payer). Ebenso auf einer des Jahres 1872 (Payer). Noch deutlicher auf einer französischen des Jahres 1880 (Payer) und einer deutschen des Jahres 1902 (Payer):

Abb. 2: Der Jesuit und der Vatikan (1902)
Manchmal ist übrigens der Aktualitätsbezug von mehr als einhundert Jahre alten Karikaturen geradezu frappierend. ("Sie sollen sein, wie sie sind oder sie sollen nicht sein," heißt ein berühmter Spruch über den Jesuitenorden ...)

Ebenso in einer Karikatur von A. Paul Weber aus dem Jahr 1933 (a, b):

Abb. 3: A. Paul Weber - "Maulwürfe schalten sich gleich" (1933)
Wer übrigens bei dieser Karikatur (Abb. 3) an einen Wilhelm Canaris denkt, wird wohl nicht gänzlich alles falsch machen. Canaris konnte ja auch bestens mit dem jesuitischen Franco-Regime und galt äußerlich als bestens gleichgeschaltet.

In dem Gemälde Masson's "Werkstatt des Daedalus" aus dem Jahr 1939 ist übrigens auch okkulte Symbolik zu sehen. Aber dieser Aspekt tritt sonst im Werk von Masson offenbar nicht so deutlich zutage. Mit der Rolle der katholischen Kirche im Spanischen Bürgerkrieg und auch mit der Rolle des deutschen Geheimdienstchefs und Franco-Freundes Wilhelm Canaris in diesem Zusammenhang - sicherlich ebenfalls einem "gleichgeschalteten Maulwurf" - kann man sich gar nicht genug beschäftigen. Und wir werden gegebenenfalls darauf zurückkommen.

1 Kommentar:

Ingo Bading hat gesagt…

Jährlich verlassen 3000 Menschen (offenbar weltweit) katholische (oft elitäre) Ordensgemeinschaften. In denen sie sich zu Ehelosigkeit und psychosektenartiger Lebensweise verpflichtet hatten. Sie hinterlassen bei den Zurückbleibenden, wie zu erfahren ist, Trauer:

http://blog.radiovatikan.de/gerufen/

Dabei ist das doch der größte Hoffnungsschimmer. 3000 gerettete Seelen!!!!

Aber nein, die Jesuiten sehen das anders.

Wie sich das für eine echte und rechte Psychosekte gehört, erklären sie gut für schlecht und schlecht für gut und beten gerade neun Tage lang dafür, daß wieder weniger ihrer Ordensgemeinschaft den Rücken kehren ... Daß sie da bleiben. Gruselig.

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